Biodiversität und nachhaltiges Management
FOR 816 Be 473/38-1
Von 02/2007 bis 01/2010Projektleiter: Erwin Beck
Mitarbeiter: Kristin Roos
Das Adlerfarnproblem in Südecuador: Modellierung einer durch Feuer ausgelösten Sukzession und Versuche zur Repastorisierung.
Bearbeiter: E. Beck, K. Roos (Universität Bayreuth), J. Bendix, R. Rollenbeck, B. Silva (Universität Marburg)
Abb. 1: Vollständig von Adlerfarn überwucherter Hang vier Monate nach einem Brand |
Der Adlerfarn (Pteridium aquilinum) ist weltweit und auch in den Bergregionen Ecuadors der wohl bedeutendste Vernichter landwirtschaftlicher Flächen. Er bildet schnell ein geschlossenes Blätterdach und verdrängt durch Beschattung andere Mitkonkurrenten. Durch sein z.T. tief im Boden liegendes schnell wachsendes Rhizom-System ist er gegen die meisten Herbizide unempfindlich. Zudem wird sein Wachstum durch Hitzepulse, wie sie bei einem Brand entstehen stimuliert. Im Gegensatz zum Adlerfarnvertreter der nördlichen Hemisphäre, er sehr gut untersucht ist, gibt es bisher noch recht spärliche Untersuchungen auf der Südhalbkugel, insbesondere des neotropischen Adlerfarns Pt. arachnoideum. Aufbauend auf dem Vorgängerprojekt wollen wir die Konkurrenzkraft des Adlerfarns studieren. Als Konkurrent wird, der Situation im San Francisco-Tal entsprechend, das Weidegras der Pastos miel (Setaria sphacelata) aufgenommen. In einem gitterbasiertem Vegetationsmodell soll das Wachstum beider Species simuliert werden. Dieses Modell stützt sich auf Eigenschaften von durchschnittlichen Individuen (Plant Functional Types PFTs), die durch Felddaten berechnet werden. Vervollständigt werden die Daten durch ein Brandexperiment. Hierbei soll die unterschiedliche
Reaktion beider Arten auf Feuer/Hitze herausgearbeitet werden, um letztlich mit dem Modell Vorhersagen über die Folgen von wiederholten Bränden achen zu können. Des Weiteren arbeiten wir weiterhin an der Bekämpfung von Adlerfarn. In dieser Projektphase soll auch untersucht werden, ob sich aufgelassene und von Adlerfarn überwucherte Flächen wieder repastorisieren lassen.
Abb. 2: Quantitative Vegetationsanalyse mittels Aufnahmen aus der Luft. Ein Heliumballon trägt eine Kamera, die die Vegetationsentwicklung nach einem Brandexperiment dokumentiert (Abb. 3). Die experimentelle Fläche ist mit Bodentemperatursensoren und einer Mikroklimastation bestückt. | Abb. 3: Vorversuch zum Brandexperiment September 2008 |
Homepage: http://www.tropicalmountainforest.org/